Wie kommen wir in Zukunft klimafreundlich und günstig von A nach B? Dieser Frage stellten sich die ca. 50 TeilnehmerInnen des regionalen Forums ‚Mobilität mit Zukunft‘, welches am Dienstag, den 17.10.23, in Holzleithen / Ottnang stattfand
Steigende Spritpreise, ein hoher Flächenverbrauch für Parkplätze, Staus und natürlich die verkehrsbedingten CO2-Emissionen machen ein Nachdenken über Alternativen notwendig. Um in Zukunft weniger abhängig vom Privat-Pkw zu sein, braucht es attraktive Alternativen. Wie diese aussehen können, wurde im Lauf des Abends anschaulich vorgestellt und lebhaft diskutiert.
Zum Thema Mikro ÖV zeigte Mobilitätsmanager Matthias Oltay auf, wie solche bedarfsorientierten, flexiblen Shuttle-Angebote in ländlichen Regionen den öffentlichen Verkehr ergänzen bzw. verstärken können. Thomas Sager vom Postbus-Shuttle und Gerhard Meingast vom Salzkammergut-Shuttle berichteten von ihren Erfahrungen als Anbieter solcher Lösungen. Andreas Hammerl, Bürgermeister von St. Lorenz, zeichnete nach, wie das Postbus-Shuttle im Mondseeland als Kooperationsprojekt mehrerer Gemeinden erfolgreich etabliert werden konnte. Dort konnten schon im ersten Jahr der Umsetzung über 7000 Personen befördert werden. Viele nutzen das Angebot um zu weiterführenden Öffis (Bus- oder Zuglinien) zu gelangen. Mikro ÖV überbrückt somit oft das Problem ‚der letzten Meile‘.
Ein weiteres zentrales Thema war die Stärkung des Rades als Alltags-Verkehrsmittel. Robert Stögner (Klimabündnis OÖ) präsentierte eine Reihe von Möglichkeiten, wie Gemeinden, Schulen und Betriebe das Radfahren besser fördern können, z.B. durch Mobilitätschecks für Betriebe, Radeln als Hausaufgabe für Schulen oder die Angebote und Infomaterialien der Fahrradberatung für Gemeinden. Raphael Glück (Klimaaktiv / komobile) schlug eine Schneise durch den Förderdschungel und zeigte auf, welche Beratungs- und Fördermöglichkeiten für Radprojekte zur Verfügung stehen.
Parallel zum Ausbau der Infrastruktur (Radwege, Beschilderung, Abstellanlagen etc.) braucht es aber auch gute Vorbilder: Menschen, die sich heute schon im Alltag am liebsten auf das Rad schwingen. Solche „AlltagsradlerInnen“ werden aktuell in einer regionalen Youtube-Videokampagne der KEM-Vöckla Ager portraitiert, deren Auftakt KEM-Managerin Sybille Chiari präsentierte.
Als möglicher „Gamechanger“, v.a. für den Bereich der betrieblichen Mobilität, wurde von Rene Schader die Online-Plattform und App ‚Ummadum‘ vorgestellt: hier werden MitarbeiterInnen durch ein ausgeklügeltes Anreizsystem werden zum Umsatteln aufs Rad oder zur Bildung von Mitfahrgemeinschaften angeregt. Betriebe sparen sich dadurch nicht nur Kosten für Parkplätze, sondern besser auch ihre Co2 Bilanz deutlich auf.
Und auch das Angebot des regionalen E-Carsharing Vereins eVA-Carsharing wurde vorgestellt: aktuell können bereits 4 Standorte in der Region genutzt werden. Das Angebot soll künftig weiter ausgebaut werden.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Workshops zu den vorgestellten Themen. Auch Möglichkeiten einer verstärkten Bewusstseinsbildung zum Thema klimafreundliche Mobilität wurden hier ausgelotet.
Mitveranstalter und Leader-Geschäftsführer Josef Nussdorfer zeigt sich mit den Ergebnissen der Veranstaltung zufrieden: einige der diskutierten Ideen haben das Potential, als Leader-Projekt aufgegriffen zu werden. Denn der Wunsch der TeilnehmerInnen, ihre vielfältigen Ideen und ihr Engagement in konkreten Umsetzungsprojekten zu bündeln, war spürbar groß.
In bewährter Kooperation wurde die Veranstaltung von den Regionalorganisationen KEM- und Leaderregion und dem Regionalmanagement Oberösterreich organisiert und moderiert. Sie bedanken sich an dieser Stelle für die rege Teilnahme und das große Interesse.
Quelle: Sybille Chiari // Fotocredit: @Julia Aistleitner (