Jazz lauschen und Jazzrausch(en) beim Jazz im Hof Festival St. Pölten

Jazz lauschen und Jazzrausch(en) beim Jazz im Hof Festival St. Pölten

20.-22. August 2020 - Von Louis Sclavis, Jon Sass bis Andreas Schaerer und Nguyên Lê

Das Jazz im Hof Festival in St. Pölten schafft jedes Jahr ein Programm voller musikalischer Grenzgänge und musikalischer Visionen – rund um internationale und nationale Ikonen des Jazz, junge Wilde, rund um unterschiedliche Stilrichtungen und rund um Ungeahntes wie Ungewöhnliches. St. Pölten ermöglicht auch 2020 ein Aufeinandertreffen der KünstlerInnen aus Nah und Fern. Insgesamt 6 Konzerte an 3 aufeinanderfolgenden Abenden versprechen musikalische Interaktionen, Improvisationen sowie Klanglandschaften, die Grenzen überschreiten. Die Bühne des Jazz im Hof Festival St. Pölten ist wie immer im barocken Garten des Stadtmuseum St. Pölten aufgebaut. Veranstaltet wird Jazz im Hof vom Magistrat St. Pölten, Fachbereich Kultur und Bildung.

Es war mir immer ein sehr großes Anliegen, das Jazz im Hof Festival 2020 trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen rund um die COVID-19 Situation auf die Bühne zu bringen. Ich habe mich von Anfang an auf das Programm konzentriert und auf die Zukunft. Ich war zuversichtlich, dass wir den Künstlerinnen und Künstlern bald wieder einen Rahmen, eine Bühne, für ihre Live-Musik zur Verfügung stellen können und auch das Publikum nicht im Stich lassen“, sagt die künstlerische Leitern Caroline Berchotteau, die das Jazz im Hof Festival seit 2010 programmiert.

Programmübersicht

Donnerstag, 22. August 2020
Philip Catherine (BE) und Kevin Seddiki (FR)

Den musikalischen Auftakt am Eröffnungsabend machen der belgische Jazzgitarrist Philip Catherine und der französische Gitarrist und Perkussionist Kevin Seddiki. Philip Catherine ist seit den 1960er Jahren ein Musiker an vorderster Front in der europäischen Jazzszene, der mit großen Künstlern wie Chet Baker, Stéphane Grappelli, Charlie Mingus und Dexter Gordon zusammengearbeitet hat.

Gitarrist Kevin Seddiki bewegt sich zwischen klassischer und Jazzmusik. Neugier und Vielseitigkeit ermöglichen es ihm, an verschiedenen Projekten zusammenzuarbeiten. Er teilt die Szene und die Aufnahmestudios mit vielen internationalen KünstlerInnen und Künstlern und 2009 gewann er den renommierten "European Guitar Award" in Dresden.

Dobrek Quintett (PL/A)

Für das zweite Konzert geben wir die Bühne frei für das Dobrek Quintett: Krzysztof Dobrek ist mit seinem Instrument, dem Akkordeon, geradezu verwachsen. Bei diesem Quintett steht ihm mit dem Bassisten Alexander Lackner ein langjähriger Dobrek Bistro Partner zur Seite, mit Jelena Popržan (Viola, Stimme), Christoph Pepe Auer (Klarinette, Saxophon) und Ingrid Oberkanis(Schlagzeug, Perkussion) lotet er in so vielfältigen wie frischen melodischen und rhythmischen Dialogen die Möglichkeiten des Materials aus, das seine jahrzehntelange musikalische Erfahrung als (nicht nur) weltmusikalischem Vielspieler ebenso widerspiegelt wie seine polnischen Wurzeln.

Freitag, 21. August 2020
Louis Slavis Quartet - Characters On A Wall

„Characters On A Wall" ist das 13. Soloalbum des französischen Klarinettist Louis Sclavis, das 2019 erschienen ist. In dem Begleittext des Albums merkt der französische Autor Stéphane Ollivier an: "Der Klarinettist erweitert sein Universum immer mehr an den Grenzen etablierter Genres und Stile, stößt vor auf ein hybrides, sich wandelndes Terrain, auf dem sich das Erlernte und das Bekannte, das Ultrazeitgenössische und das Traditionelle treffen." Sclavis ist hier erstmals in einer für ihn eher ungewöhnlichen, klassischen Jazzquartettbesetzung mit Holzblasinstrumenten, Klavier, Bass und Schlagzeug zu hören. "Das ist eine Instrumentalkonstellation, die ich schon seit langem nicht mehr benutzt hatte", sagt Sclavis. "Sie kommt mir immer noch neu vor, und die Band wirkt wie eine echte Jazzgruppe - in Bezug auf ihre Zusammensetzung, die Klangfülle und den Sinn für das Zusammenspiel." Benjamin Moussay am Piano, Sarah Murcia am Bass und Christoph Lavergne am Schlagzeug.

Jon Sass (USA/A/NG) – The Call for Justice

Der US-amerikanische Tubist Jon Sass präsentiert ein Programm mit einer vielfältigen Mischung afroamerikanischer Musik. Es bewegt sich zwischen Jazz Funk, Soul, R&B und Hip-Hop. Der „Tausendsassa an der Tuba“ bringt die für ihn besten Musiker mit auf die Bühne, die es zur Zeit in Wien gibt: am Bass Angus Bangus Thomas (USA), an den drums Alex Deutsch (A), vocals Ola Embowon (NG) und an den Tasten Geri Schuller (A). Dieses Programm ist George Perry Floyd Jr. und dem Ruf nach Gerechtigkeit für Afroamerikaner gewidmet. 

Samstag, 22. August 2020
Andreas Schaerer und Luciano Biondini (CH/IT) – La Scintilla nell‘Ombra

Es gibt einige gute Gründe, warum der Berner Andreas Schaerer einer der interessantesten Gesangskünstler der Musikszene weltweit ist. Was damit beginnt, dass er weit mehr ist als nur ein Sänger und auch nur bedingt in die Schublade Jazz passt. Schaerer ist vielmehr ein Stimm-Jongleur. Mit dem großartigen Meister des Akkordeons, Luciano Biondini, hat Schaerer ein Gegenüber gefunden, das sich mit ihm in ein musikalisches Zwiegespräch begibt. Das Ergebnis ist lustvoll und beide bewegen sich zwischen verspielter Virtuosität und entschleunigter Poesie. Das Programm „La Scintilla Nell’Ombra“ – „Der Funke im Schatten“ garantiert einen feurigen Dialog und vereint Eigenkompositionen beider Ausnahmekünstler mit einer Auswahl ihrer Lieblingssongs und Canzoni.

Gavino Murgia, Nguyên Lê, Prabhu Edouard (IT, FR) – Dream Weavers

Das wird ein gewaltiger Abschluss, mit dem das Jazz im Hof St. Pölten am dritten und letzten Tag das Festival 2020 beendet. Das Projekt Dream Weavers ist eine Reise durch Ahnenklänge und modernen Jazz. Es ist ein Projekt, das der sardische Saxophonist und Polyinstrumentalist Gavino Murgia gemeinsam mit dem französischen Gitarristen und Bassisten Nguyên Lê und dem Perkussionisten und Tabla-Spieler Prabhu Edouard auf die Bühne bringt. Ein Trio, das im Stande ist, sich von den archaischen Stimmen der Insel Sardinien bis zur traditionellen Musik Vietnams musikalisch auszudehnen – und auch vor den Liedern Ägyptens bis zum Jazz Manouche nicht Halt macht. Dream Weavers lassen sich von Rock über Fado und Flamenco, von japanischer Musik bis zu den Kulturen Afrikas inspirieren, um daraus neue musikalische Alchemie entstehen zu lassen.

Beginn: jeweils ab 19.30 Uhr

Ort: Stadtmuseum Barockgarten, Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten
bei Schlechtwetter finden die Konzerte im "Freiraum" statt: Herzogenburger Straße 12

Quelle: Mag. Caroline Berchotteau Künstlerische Leiterin Jazz im Hof St. Pölten & Barockfestival St. Pölten Magistrat St. Pölten Fachbereich Kultur und Bildung / ots  //  Fotocredit: Magistrat St. Pölten

Mehr über den Autor

Das könnte Sie interessieren!

Österreich schlägt Norwegen mit Carlsen

13. 11. 2023 | AN24.at

Österreich schlägt Norwegen mit Carlsen

Im Bild Valentin Dragnev und Magnus Carlsen

Große Motivation bei internationaler Dialogkonferenz von Bundesjugendvertretung und Afrikanischer Union in Wien

13. 11. 2023 | AN24.at

Große Motivation bei internationaler Dialogkonferenz von Bundesjugendvertretung und Afrikanischer Union in Wien

JUUN-Dialogkonferenz von BJV und Afrikanischer Union in Wien: Rund 60 junge Menschen aus Österreich und Ländern der Afrikanischen Union nahmen an der JUUN-...

Naturkundliche Sammlungen dokumentieren Verlust der Biodiversität

13. 11. 2023 | AN24.at

Naturkundliche Sammlungen dokumentieren Verlust der Biodiversität

Dr. Anja Palandačić beim Extrahieren und Analysieren des Suess' Zitterrochens

Österreich und Großbritannien gemeinsam gegen illegale Migration und Terrorismus

02. 11. 2023 | AN24.at

Österreich und Großbritannien gemeinsam gegen illegale Migration und Terrorismus

Innenminister Gerhard Karner und Innenministerin Suella Braverman unterzeichneten am 2. November 2023 ein polizeiliches Kooperationsabkommen 

Sicherheitsbudget 2024: 3.000 Körperkameras und neue Hubschrauber

26. 10. 2023 | AN24.at

Sicherheitsbudget 2024: 3.000 Körperkameras und neue Hubschrauber

V.l.n.r.: Direktor der LP OÖ, Andreas Pilsl, Innenminister Gerhard Karner, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf