EU-Aufbauplan fördert Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen

EU-Aufbauplan fördert Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen

Heizkesseltausch in Bad Ischl mit EU-Botschafter Martin Selmayr und Europaabgeordnetem Hannes Heide. Im Bild: Europaabgeordnetem Hannes Heide, Sonja und Markus Ehrnstorfer, EU-Botschafter Martin Selmayr und Bürgermeisterin Ines Schiller

Immer mehr Haushalte in Österreich erwärmen sich für einen EU-geförderten Heizkesseltausch: Auf Basis des EU-Aufbauplans NextGenerationEU hat die EU bereits mehr als 6300 Projekte im Rahmen der Initiative „Raus aus Öl und Gas“ unterstützt. Gas-, Öl- oder Kohleheizungen weichen dabei klimafreundlichen Wärmepumpen, Biomassekessel oder Fernwärme. So wurde bereits eine zusätzliche Heizkapazität von knapp 110 Megawatt aus erneuerbaren Quellen installiert und jährlich werden rund 100 Gigawattstunden Energie eingespart.

EU-Botschafter Martin Selmayr und EU-Abgeordneter Hannes Heide haben sich am Freitag gemeinsam mit Bürgermeisterin Ines Schiller in Bad Ischl ein Bild gemacht, welche Vorteile ein Heizkesseltausch für einzelne Haushalte bringt – wie zum Beispiel für Familie Ehrnstorfer, die von einer Ölheizung auf eine Luftwärmepumpe umgestiegen ist.

„Es gibt drei sehr gute Gründe, gerade jetzt Abschied von der Öl- oder Gasheizung zu nehmen“, betonte Selmayr. „Erstens hat die Art und Weise, wie wir unsere Gebäude heizen, einen großen Einfluss auf die Erreichung unserer gemeinsamen EU-Klimaziele. Zweitens helfen uns erneuerbare Energien, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland ein für alle Mal zu beenden. Und das ist angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auch geopolitisch das Gebot der Stunde. Und drittens gibt es derzeit eine EU-Förderung für den Heizkesseltausch. Wir müssen in Europa jetzt alle gemeinsam den Turbo bei der Energiewende anwerfen.“

EU-Abgeordneter Heide ergänzte: „Die Europäische Union kommt ins Salzkammergut und zu Familien. Die Förderung für den Wärmepumpentausch ist ein Beweis, wie Fördergelder der EU den Bürgerinnen und Bürgern helfen. Oft wissen die Menschen in den Regionen nicht, dass sie von solchen europäischen Programmen profitieren können. Unser Besuch macht deutlich, dass Europa bei den Menschen spürbar sein muss und auch ist.“

Bürgermeisterin Schiller sagte: „Als Bürgermeisterin der Stadt Bad Ischl, Kulturhauptstadt Europas 2024, freue ich mich sehr, wenn europäische Fördertöpfe zur Verbesserung der Lebensbedingungen und Infrastruktur in der Gemeinde genutzt werden.“

159 Millionen Euro an EU-Förderung
Insgesamt sollen im Rahmen des EU-Aufbauplans bis Ende 2026 rund 31.800 Öl- und Gasheizungen umweltfreundlichen Alternativen Platz machen. 159 Millionen Euro an EU-Mittel stehen dafür zur Verfügung. Dazu kommen 50 Millionen Euro für Heizkesseltäusche und thermische Sanierungsmaßnahmen in einkommensschwachen Haushalten. Derzeit sind in Österreich noch rund eine Million Gas- und 600.000 Ölheizungen im Einsatz.

Neben dem Heizkesseltausch zielen zahlreiche weitere Reformen und Maßnahmen des österreichischen Aufbauplans auf eine Beschleunigung der Energiewende ab – und Unabhängigkeit von Energieimporten aus Russland. 1147 Millionen Euro sind für grüne Mobilität budgetiert, darunter die Umstellung auf emissionsfreie Busse. Mit 130 Millionen Euro wird der Reparaturbonus finanziert, der Elektrogeräten zu einer zweiten Chance verhilft. Zudem enthält der Aufbauplan Maßnahmen, um Gebäude energieeffizienter zu machen: In Wien werden die Praterateliers und das Volkskundemuseum mit insgesamt 35 Millionen Euro saniert. Auch die öko-soziale Steuerreform, das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz und das Klimaticket sind im EU-Aufbauplan verankert.

Insgesamt wird Österreich im Rahmen des EU-Aufbauplans bis zu 3,75 Milliarden Euro an EU-Förderungen erhalten. Eine erste Anzahlung in Höhe von 450 Millionen Euro erfolgte bereits 2021. Im Dezember 2022 hat Österreich nun die Auszahlung von weiteren 700 Millionen Euro aus der Aufbau- und Resilienzfazilität beantragt. Die Europäische Kommission prüft derzeit, ob die dafür erforderlichen Ziele erreicht worden sind.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich Sabine Berger Pressesprecherin / ots  //  Fotocredit: © Vertretung der EU-Kommission in Österreich/APA-Fotoservice/Franz Neumayr

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