Dämmerungseinbrüche verhindern - Polizei verschärft Maßnahmen

Dämmerungseinbrüche verhindern - Polizei verschärft Maßnahmen

In den Herbst- und Wintermonaten 2019 und 2020 werden von der Polizei wie bereits in den vergangenen Jahren gezielte Maßnahmen gegen Dämmerungseinbrüche gesetzt.

Umfangreiche Präventionsarbeit, rasche Fahndungs- und Ermittlungsschritte und spezifische Analysemethoden haben sich in den vergangen Jahren sehr bewährt. Die Polizei informiert über die Erfolge und gibt Tipps, wie Sie sich mit einfachen Mitteln schützen können.

Wenn im Herbst die Tage kürzer werden, erhöht sich die Gefahr für Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser und Wohnungen. Die Täter nutzen in den Monaten Oktober bis März die Zeit der frühen Dämmerung für die geplanten Straftaten. In diesen Stunden bietet die einsetzende Dunkelheit Sichtschutz und die Bewohner sind meist noch nicht von ihrem Tagesgeschäft zurück. In der Regel sind die betroffenen Wohnungen und Wohnhäuser gut an Hauptverkehrsverbindungen angebunden und ermöglichen den Tätern eine rasche Flucht. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen sind besonders gefährdet. Die Täter versuchen zumeist durch das Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Eingangstüren oder Kellerzugängen, in das Wohnobjekt einzudringen.

Zahl der Dämmerungseinbrüche rückläufig
Durch intensive und gebündelte Maßnahmen der Polizei konnte die Häufigkeit dieser Einbrüche erheblich verringert werden. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sind die Dämmerungseinbrüche 2018/2019 um 22 Prozent bzw. 330 Delikte österreichweit zurückgegangen. Bis dato konnten 550 Wohnraumeinbrüche des Jahres 2019 und weitere 280 Einbrüche des Jahres 2018 (rückwirkend) geklärt werden. Wobei die Ermittlungen noch andauern und die Ermittler dabei sind, weitere Tätergruppen auszuforschen. Die Daten zu Dämmerungseinbrüchen werden unabhängig von der Kriminalstatistik separat elektronisch gesammelt und von Kriminalisten ausgewertet und analysiert. Grund dafür ist, dass die Schwerpunktzeit über den Jahreswechsel verläuft. Die Intensivmaßnahmen und Ermittlungen hinsichtlich der Dämmerungseinbrüche sind bei Erstellung der Kriminalstatistik zum Großteil nicht abgeschlossen. Der Anteil der Dämmerungseinbrüche, bei denen es beim Versuch blieb, lag bei 31 Prozent. Der Rückgang der Anzeigen ist unter anderem auf kriminalistische Analysen, zielgerichtete Polizeipräsenz, intensive kriminalpolizeiliche Ermittlungen sowie eine akkordierte Öffentlichkeitsarbeit und Prävention zurückzuführen.

Prävention wichtiger Faktor
Großes Augenmerk wird auch heuer wieder auf Prävention und den Kontakt mit der Bevölkerung gelegt. Denn durch eigene, meist einfache Sicherungsmaßnahmen, können Einbrecher abgeschreckt werden. Das belegen auch die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik. Bei 46,5 Prozent aller Wohnraumeinbrüche in Österreich im Jahr 2018, das sind 4.548 angezeigte Fälle, blieb es beim Versuch. Den Tatverdächtigen gelang es in diesen Fällen nicht, die Tat zu vollenden und fremdes Eigentum an sich zu nehmen. Diese Tatsache geht meist mit dem guten Eigenschutz und den richtig gesetzten Präventionsmaßnahmen der Bevölkerung einher. Zusätzlich zu jeweils geeigneten mechanischen und elektronischen Sicherungsmaßnahmen sind eine gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe enorm wichtig. Eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert, leistet wertvolle Dienste. Die Polizei will aber auch die Menschen dazu motivieren, sie bei verdächtigen Beobachtungen zu verständigen. Niemand soll sich scheuen die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.

Allgemeine Tipps der Kriminalprävention
So können Sie selbst dazu beitragen, Einbrüche zu verhindern:
• Verschließen Sie alle Türen, auch bei kurzer Abwesenheit. Vergessen Sie dabei nicht auf Keller und Kellerabteile sowie den Zugang zur Garage. Lassen Sie Fenster nie gekippt.
• Einbruchshemmende Türen und Fenster sowie Zusatzschlösser bieten deutlich mehr Widerstand. 
• Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit, indem Sie Lichtquellen oder TV-Simulatoren mittels Zeitschaltuhren steuern.
• Sprechen Sie sich mit Ihren Nachbarn ab. Bieten Sie gegenseitige Unterstützung an, indem Sie beispielsweise verdächtigen Geräuschen nachgehen.
• Melden Sie aktuelle, verdächtige Wahrnehmungen unverzüglich der Polizei. Das können beispielsweise Markierungen mit Plastik- oder Klebestreifen oder andere Veränderungen sein, aber auch auskundschaftende Personen.

Tipps bei anwesendem Täter
• Erwecken Sie den Eindruck, dass Sie nicht alleine sind (Rufen sie beispielsweise: "Helmut! Hörst du das?").
• Drehen Sie das Licht auf.
• Ermöglichen Sie dem Täter die Flucht, stellen Sie sich ihm nicht in den Weg.
• Vermeiden Sie jede Konfrontation, um ein Eskalieren der Situation zu vermeiden.
• Merken Sie sich möglichst viele Details zur Person des Täters.
• Rufen Sie sofort die Polizei unter 133 an und geben Sie bekannt, wie viele Täter Sie gesehen haben und in welche Richtung sie geflüchtet sind. Halten Sie telefonische Verbindung mit der Polizei.
• Verlassen Sie das Haus oder die Wohnung und warten Sie auf der Straße auf die Polizei.

Nach dem Einbruch
• Bewahren Sie Ruhe. Rufen Sie sofort die Polizei unter 133 an. Halten Sie telefonische Verbindung mit der Polizei und folgen Sie den Instruktionen.
• Betreten Sie das Haus oder die Wohnung nicht, sondern warten sie auf der Straße auf die Polizei.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Kriminalprävention der Landespolizeidirektion unter der Telefonnummer 059 133 50 3333 und auch auf jeder Polizeiinspektion.

Quelle: LPD  Fotocredit: ©LPD

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