OÖ - Bienenschutz braucht gute Ernährung als Voraussetzung Kampagne „Oberösterreich blüht auf - Rettet die Bienen!
Für den Schutz von Insekten, Böden und Artenvielfalt“ mit
neuer Unterstützung: aus der Küche, von Landwirten und
Konsument/innen & eine tolle Zwischenbilanz
Die Ursachen für das Insektensterben auf Äckern, Feldern und Wiesen sind
inzwischen vielfach belegt: Industrialisierte Landwirtschaft, bienengefährdende
Pestizide, immer weniger Lebensräume für Wildbienen und Insekten,
wachsende Flächenversiegelung und fehlende Nahrung für die Insekten. Mit
der Auswahl unserer Ernährung entscheiden wir auch über die Zukunft der
Bienen: durch die Entscheidung für Bio, für saisonale und regionale Produkte
und für kleinstrukturierte bäuerliche Landwirtschaft. Immer mehr
Konsument/innen greifen daher auf biologische, saisonale und regionale
Produkte zurück. Das zeigen die Verkaufszahlen des Lebensmittelhandels
ebenso wie die wachsende Zahl an FoodCoops - mittlerweile arbeiten in bereits
35 FoodCoops Bäuer/innen und Konsument/innen eng zusammen. Wer
biologisch einkauft und nachhaltig lebt, muss auch beim Ausgehen nicht auf
biologische Qualität verzichten. Die Auswahl an Bio-Gastronomie steigt, ist
aber noch ausbaufähig.
Umweltlandesrat Rudi Anschober: „Wir können die Insekten- und damit
Artenvielfalt nur gesamtheitlich erfolgreich erhalten. Es braucht daher klare
Förderungen für umweltfreundliche bienenschonende Bewirtschaftung,
Entschädigungen für den Erhalt und das Wiederschaffen von Lebensräumen
und Nahrungsquellen, das Verbot von Bienengiften und den massiven Ausbau
von Bio-Landwirtschaft. Auch Konsument/innen können einen wichtigen
Beitrag leisten. Wie überall, gilt auch hier: Die Nachfrage bestimmt das
Angebot.“ Massive Kritik übt Anschober jedoch am gestrigen Beschluss des
Agrar-Ausschusses des Europaparlaments, mit der Agrarförderung weiterhin
vorrangig die industrialisierte Landwirtschaft zu finanzieren. Die endgültige
Entscheidung wird jedoch erst nach der EP-Wahl im Europaparlament
getroffen.
Wie groß das Interesse in Oberösterreich an der Bienenrettung ist, zeigt der
großartige Start der Initiative „Rettet die Bienen - für den Schutz von Insekten,
Böden und Artenvielfalt“ mit bereits über 12.000 Unterstützer/innen:
www.ooebluehtauf.at Die Bienenpetition ist überparteilich - an ihr beteiligen
kann sich jede und jeder mit einem ernsthaften Interesse an der Bienenrettung.
Immer mehr Konsument/innen gestalten die Nahversorgung selbst mit – biologisch, fair, regional
Die Initiative „Appetit auf Zukunft“ von Bio Austria OÖ und LR Rudi Anschober
hat sich zum Ziel gemacht, Konsument/innen und Produzent/innen (sowie
Gemeinden) näher zusammenzubringen und z.B. über lokale Kooperationen
(wie FoodCoops) eine biologische, regionale und saisonale – noch dazu faire
– Lebensmittelversorgung zu verwirklichen. Die Unzufriedenheit der
Konsument/innen über die steigende Abhängigkeit von industriell hergestellten
Lebensmitteln und vom Einheitsbrei der Lebensmittelmultis sowie die
Sehnsucht nach regionalen Lebensmitteln und Transparenz führt zu einem
wachsenden Bedürfnis nach gesunden, ökologischen, bäuerlichen
Lebensmitteln. Weltweit entstehen daher immer mehr Initiativen und
Bündnisse zwischen Konsument/innen und Produzent/innen, bei denen
Produktion und Verteilung – vor allem biologischer – Produkte selbst
übernommen werden. Die Konsument/innen schließen direkte Lieferverträge
mit den Produzent/innen – beide profitieren.
LR Anschober: „Gute Produkte haben ihren Wert. Das muss wieder
grundlegend in unsere Köpfe kommen. Einerseits geht es um faire Preise:
Andererseits brauchen wir Transparenz und Verantwortung bei unserer
Ernährung, nämlich durch Kennzeichnung und gemeinsame Maßnahmen
auch im Sinne des Umweltschutzes, etwa beim Thema Insektensterben. Je
näher Konsument/innen und Produzent/innen zusammenrücken, desto mehr
Verständnis und Wertschätzung guter Produkte, desto fairere Preise und
sicherere Absatzmärkte gibt es.“
Appetit auf Zukunft - FoodCoops
Konsument/innen bestellen, Produzent/innen liefern auf Basis dieser
Sammelbestellungen und in Übergabestellen erfolgt die Abholung – dies ist
eine Kurzbeschreibung der Tätigkeit einer FoodCoop. Beide Seiten profitieren:
Die Konsument/innen erhalten hochwertige, regionale Lebensmittel und volle
Transparenz, die Produzent/innen gute Preise und planbaren Absatz.
LR Anschober: „FoodCoops sind eine wichtige Verbindung von
Konsument/innen und Produzent/innen. Mit ihrem Engagement sind sie
Botschafter für ökologische Lebensmittel, bewusste Ernährung und regionalen
Einkauf – dies wird vom oö. Umweltressort unterstützt.“
„Lebensmittelkooperativen, sogenannte FoodCoops sind für Konsument/innen
eine tolle Möglichkeit, sich aktiv am Erhalt einer vielfältigen und somit
insektenfreundlichen Landwirtschaft zu beteiligen! Aktuell gibt es in
Oberösterreich schon 35 FoodCoops und es werden immer mehr. Sie setzen
sich alle dafür ein, kleinstrukturierte Bauernhöfe und Lebensmittelbetriebe zu
unterstützen. FoodCoops schaffen Bewusstsein für den Einfluss unserer
Ernährung auf unsere Umwelt und den wichtigen Beitrag, den biologische
Landwirtschaft für den Erhalt unserer Biodiversität und Gesundheit leistet“,
sagt Michaela Jancsy, Projektkoordinatorin von Bio Austria.
Die Vorteile eines solchen Bündnisses:
• Die Konsument/innen wissen, was sie kaufen – und später essen. Es
herrscht absolute Transparenz über die Produzent/innen, deren
Produktionsweisen und angebotenen Produkte.
• Der große Vorteil der Produzent/innen besteht in dem sicheren
Absatzmarkt und einem guten Preis. Durch teils wöchentliche
Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083 6
Vorbestellungen der Produkte können sich die Produzent/innen ihres
Absatzes sicher sein.
• Foodcoops haben auch zum Ziel, lokale Versorgungsschienen zu sichern
bzw. wieder aufzubauen. So können bspw. neue Kooperationen zwischen
Konsument/innen, Landwirt/innen und dem lokalen Nahversorger
angestoßen werden. Beispielsweise können Übernahmestellen beim
lokalen Nahversorger eingerichtet werden, dies schafft eine Win-Win-
Situation für alle Beteiligten.
Erst im Februar gestartet hat die überparteiliche Initiative „Rettet die
Bienen - für den Schutz von Insekten, Böden und Artenvielfalt“ einen
Rekordzulauf zu verzeichnen: bereits weit über 12.000 Unterstützer/innen
engagieren sich für die zehn konkreten Maßnahmen der Initiative von einer
Ökologisierung der EU-Agrarförderungen bis zum Verbot von Bienengiften.
Und der Zulauf wird kontinuierlich sogar stärker: www.ooebluehtauf.at
Zu den Unterstützer/innen der Online-Petition kommen bereits viele
hundert Unterschriften auf ausgedruckten Listen, die direkt beim
Umweltressort bestellt werden können oder auf www.ooebluehtauf.at zum
Herunterladen bereit stehen.
Auch in den ersten Gemeinderäten ist die Initiative mittlerweile Thema - in
Walding, Vorchdorf, Schwertberg und Riedau wurden bereits mehrheitliche
Beschlüsse gefasst. Anschober: „Bis 30. September geht es weiter. Am kommenden
Wochenende werden wir gemeinsam mit dem Bodenbündnis auf der
großen Messe ‚Blühendes Österreich‘ in Wels vertreten sein“.
Quelle: Land OÖ, PA Anschober
Foto: Land OÖ (v.l.: Michaela Jancsy, Landesrat Rudi Anschober, Klaus Bauernfeind)