Der tragische Unfall mit zwei toten Mädchen im Bezirk Korneuburg ist Auslöser für Diskussionen über die Gefahr der Kinder in Fahrradanhänger
In den sozialen Netzwerken fallen Sätze wie „Weg mit den verda… Dingern von der Straße, „Wie kann man mit Kindern in der Dämmerung mit dem Rad auf der Bundesstraße fahren“ und so weiter. Es wird sogar davon gesprochen, ob man die Fahrradanhänger verbieten sollte.
Auch mich beschäftigt dieser Fall sehr, denn wir sind viel mit unseren zwei kleinen Kindern im Fahrradanhänger unterwegs. Auch teilweise auf Bundesstraßen, wenn kein Radweg vorhanden ist. Wir genießen es mit dem Rad zu fahren und auch unsere Kinder fühlen sich im Anhänger sehr wohl und nutzen die Zeit meistens für ein Schläfchen. Auf der anderen Seite macht man sich natürlich auch Gedanken, ob Fahrradanhänger wirklich so eine „Todesfalle“ sind, wie es momentan dargestellt wird.
Wir sind sehr auf unsere Sicherheit bedacht und haben einen qualitativ hochwertigen Anhänger mit integrierter Beleuchtung. Unser 3 ½-jähriger trägt, wie auch wir, immer einen Helm und ist im Hänger angeschnallt. Der Jüngste wird derzeit noch im Babysitz (Originalzubehör) transportiert. Die Schutzabdeckung ist immer geschlossen, nur der Regenschutz bei heißem Wetter aufgerollt. Wir erfüllen somit alle Sicherheitsbestimmungen. Ich will damit nicht sagen, dass wir uns in kompletter Sicherheit wiegen, denn Unfälle kann man nie ausschließen. Jedoch sagen mir die Zahlen des BMI, dass ein Fahrradanhänger keine „potentielle Todesfalle ist“. Seit 2012 gab es, bis zum 5. August 2019, keine getöteten Kinder in der Verkehrsart „Radfahrer-Mitfahrer“.
Ich denke das Hauptproblem im Straßenverkehr und die daraus resultierenden Unfälle sind den Komponenten Unachtsamkeit und Leichtsinnigkeit zuzuschreiben. Wenn jeder Verkehrsteilnehmer etwas in sich geht und sich aufmerksam auf den Straßenverkehr konzentriert und die anderen Verkehrsteilnehmer respektiert, könnte vielleicht so manches Unglück vermieden werden.
Gerade „schwächere“ Verkehrsteilnehmer sollten sich umso besser schützen und sich sehr gut sichtbar machen. Wir sind für unser Leben und das unserer Kinder verantwortlich und können nur als gutes Beispiel vorangehen und unsere Kinder auf dieses Thema sensibilisieren.
Solch tragische Unfälle sollten uns nicht überlegen lassen, wer Schuld hat und was man verbieten sollte, sondern uns ins Bewusstsein rufen, dass sich die Mobilität laufend verändert und wir uns dementsprechend anpassen müssen. Wofür ich hingegen bin, sind strengere Strafen bei Vergehen und Nichteinhaltung von Sicherheitsbestimmungen.
Bericht, Bild: Bianca Baumgartner