Die BK IMMOunited Dukes feierten einen knappen Derby-Sieg gegen den SKN St. Pölten und die Swans lagen zwischenzeitlich schon 23 Punkte zurück, siegten schlussendlich aber noch in der Overtime
Die BK IMMOunited Dukes feierten in der letzten Runde des Grunddurchgangs der ADMIRAL Basketball Superliga einen knappen Derby-Sieg gegen den SKN St. Pölten. So richtig freuen konnte sich in Klosterneuburg aber niemand, nachdem sich Benni Danek, der erst kürzlich von einer langen Verletzungspause zurückgekommen war, erneut am Finger verletzte. Im zweiten Spiel des Tages erkämpfte sich Tabellenführer Gmunden einen unglaublichen Comeback-Sieg beim BC Hallmann Vienna. Die Swans langen zwischenzeitlich schon 23 Punkte zurück, siegten schlussendlich aber noch in der Overtime
BC Hallmann Vienna vs. Swans Gmunden
101:106 n.V. (25:30, 56:50, 85:69; 90:90)
Sonntag, 17.30 Uhr – Hallmann Dome, Wien
Es war ein Spiel mit eigenwilliger Ausgangsposition. Den Swans war die Spitzenposition nach dem Grunddurchgang nicht mehr zu nehmen, für die Qualifikationsrunde, in der der BC Vienna seine Saison fortsetzt, war das Ergebnis von keiner Relevanz. So entwickelte sich ein Spiel mit offenem Visier, in der Gmunden den besseren Start hatte, früh mit 22:10 führte. Nach einem Time-Out von Luigi Gresta fanden aber auch die Wiener ins Spiel – und ihre Wurfhand. Ab diesem Zeitpunkt trafen die Hauptstädter bis zur Pause zehn Dreier. So kam es auch, dass es mit 56:50 in die Kabine ging.
Und der BC Vienna blieb auch in Halbzeit brennheiß von „Downtown“. Ein Distanzwurf nach dem nächsten fand seinen Weg ins Ziel, insgesamt waren es 21 an diesem Abend. 14 Minuten vor Schluss betrug die Führung des Heimteams plötzlich 23 Punkte. Doch Gmunden gab sich noch nicht geschlagen, traf selbst einige Dreier und hielt sich so mit einem 69:85 vor dem Schlussviertel die Möglichkeit auf ein Comeback offen. Und wie mit Ansage kam es auch so: Plötzlich spielten Swans eine viel aggressivere Defense, die Wien zu schwierigen Würfen zwang. So saugte sich Gmunden Punkt um Punkt heran – 32 Sekunden vor Spielende sorgte Jordan Loveridge für das 90:90. In der notwendigen Overtime, in der es bis in die Schlussminute hin und her ging. Die Nerven bewahrten schlussendlich aber die Gmundner, die den Grunddurchgang mit einem 106:101-Erfolg abschlossen.
Jason Detrick, Spieler BC Vienna: „Das ist eine harte Niederlage, wir waren schon über zwanzig Punkte vorne. Wir haben jetzt drei Spiele auf diese Art und Weise verloren. Wir müssen das in der nächsten Runde besser machen. Aber Gratulation an Gmunden, sie haben nicht aufgegeben und sind toll zurückgekommen.“
Mustafa Hassan Zadeh, Spieler BC Vienna: „Wir haben uns super zurückgekämpft nach einem schwachen Start, haben toll im Kollektiv gespielt. Im letzten Viertel haben wir uns selbst aus dem Konzept gebracht, viele Bälle hergeschenkt, offene Würfe nicht getroffen. Am Ende verlieren wir, obwohl wir sie fast das ganze Spiel unter Kontrolle hatten und schenken das Spiel zum dritten Mal her. Das ist schade.“
Toni Blazan, Spieler Gmunden: „Es ist immer schwer in Wien zu spielen. Vor allem, weil sie in ihrer eigenen Halle sehr gut treffen. Mit viel Kampfgeiste haben wir das Spiel gedreht und zum Schluss in der Overtime noch gewonnen.“
Enis Murati, Spieler Gmunden: „Ich will den Wienern gratulieren zu einer extrem starken Kampfleistung. Wir wissen, dass sie in dieser Halle nie aufgeben. Aber umso mehr Charakter haben wir heute gezeigt. Wir sind nach hohem Rückstand wieder zurückgekommen und haben in der Verlängerung verdient gewonnen.“
Beste Scorer: Shoutvin 41, Detrick 24, Radakovics 12 bzw. Murati 25, Loveridge 22, Blazan 20.
BK IMMOunited Dukes vs. SKN St. Pölten Basketball
82:80 (23:25, 45:43, 58:59)
Sonntag, 17.30 Uhr – Dukes Castle, Klosterneuburg
Während für St. Pölten der fünfte Tabellenplatz nach dem Grunddurchgang bereits feststand, ging es für Klosterneuburg noch darum, als erste Gmunden-Verfolger in die Platzierungsrunde zu starten. Das Niederösterreich-Derby von Beginn eines auf Augenhöhe. Nur einmal konnte Kelvin Lewis den SKN im ersten Viertel mit sechs Punkten in Front bringen, die Dukes antworteten aber sofort und ließen sich nicht abschütteln. Auch im zweiten Abschnitt legten die Gäste meist vor, entscheidend absetzen konnten sie sich aber nie. So gelang es dann Klosterneuburg, mit einem kleinen Lauf gegen Ende der ersten Halbzeit, sogar mit einer 45:43-Führung in die Kabinen zu gehen. Und das, obwohl sich Benni Danek nach nur vier Einsatzminuten nach einer erneuten Fingerverletzung nicht mehr eingesetzt werden konnte.
Auch nach der Pause änderte sich nichts an der Charakteristik des Spiels. Die St. Pöltner, bei denen Ben Marello mit sieben Punkten und sechs Rebounds debütierte, legten immer wieder vor, schafften es aber nie, Klosterneuburg entscheidend abzuschütteln. Ein Mitgrund dafür war auch die starke Defense gegen Liga-Topscorer Flo Trmal, der nicht über zwölf Punkte hinauskam. Auch als der SKN fünf Minuten vor Schlus die bis dahin höchste Führung des Spiels (63:70) erkämpfte, fanden die Dukes noch einmal ihren Weg zurück ins Spiel. Vor allem Predrag Miletic und Edin Bavcic waren es, die mit wichtigen Körben die Halle aufweckten – und schlussendlich für den knappen 82:80-Sieg sorgten.
Werner Sallomon, Head Coach Klosterneuburg: „Das Spiel ist nicht so gelaufen wie wir es wollten. St. Pölten hat uns mit vielen Würfen das Leben schwer gemacht. Wir haben zu wenig aggressiv verteidigt und selber viele Sitzer liegen gelassen. Aber das größte Drama ist, dass die Verletzung von Benni Danek wieder akut geworden ist.“
Maximilian Hopfgartner, Spieler Klosterneuburg: „Hut ab vor St. Pölten, die haben gut gespielt. Aber wir haben am Ende die wichtigen Würfe getroffen. Das Publikum ist aufgewacht, das war wichtig.“
Andreas Worenz, Head Coach St. Pölten: „Das war ein spannendes Derby, wir haben es am Schluss leider selbst hergeschenkt. Der rutschige Boden (Anm., Lewis rutschte beim letzten Angriff aus) hat ihnen auch ein bisschen geholfen.“
Florian Trmal, Spieler St. Pölten: „Gratulation an mein Team. Wir hätten es verdient zu gewinnen, auf übernatürliche Sachen haben wir keinen Einfluss. Bis auf ein paar Situation weiß ich nicht, was wir noch besser hätten machen können.“
Beste Scorer: Miletic 20, Hopfgartner 17, Lanegger 12 bzw. Lewis 25, Kolaric 23, Trmal 12.
Quelle: Basketball Austria, Johannes Wiesmann