AK-Tagung „Jugendnetzwerke“ in Gmunden: Was macht ausgrenzungsgefährdete Jugendliche stark?

AK-Tagung „Jugendnetzwerke“ in Gmunden: Was macht ausgrenzungsgefährdete Jugendliche stark?

GMUNDEN/VÖCKLABRUCK. Ausgrenzungsgefährdete Jugendliche sollen bessere Chancen für den Einstieg in die Berufsausbildung bekommen

Um dieses Ziel zu erreichen, treffen sich regelmäßig soziale Organisationen, Institutionen, Betriebe und Schulen in allen oberösterreichischen Regionen im Rahmen der „Jugendnetzwerke“ der Arbeiterkammer. Kürzlich diskutierten die Netzwerk-Partner/-innen aus den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden in der AK Gmunden, wie ausgrenzungsgefährdete Jugendliche trotz des enormen Drucks in dieser Lebensphase gestärkt werden können. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer fasst zusammen: „Wenn man die Jugendlichen ernst nimmt, respektiert und ihre Stärken, vor allem im praktischen Bereich, fördert, dann werden sie sich bei der Ausbildung im Betrieb zum Positiven entfalten.“

Das Zauberwort dafür heißt in der Fachsprache Resilienz – oder psychische Widerstandsfähigkeit. Je höher diese ist, desto leichter können die jungen Menschen mit schwierigen Lebensumständen umgehen. Und der Druck auf Jugendliche ist ja nicht gerade gering: Die schulischen Noten sollen passen, man soll sich für einen Beruf entscheiden, der Druck der sozialen Medien ist immens, zu Hause gibt es oft Streit mit den Eltern, das Taschengeld reicht nie aus und der Körper sowie die Hormone spielen manchmal verrückt. Das kann auch zu schlimmen Krisen führen.

Was stärkt nun ausgrenzungsgefährdete Jugendliche? Mit diesem Thema setzten sich die Partnerinnen und Partner der Jugendnetzwerke der Arbeiterkammer Oberösterreich im regionalen Jugendnetzwerk-Dialog in Gmunden auseinander. Die gute Nachricht: Resilienz ist kein abgeschlossener Prozess. Resilienz kann man erwerben und stets weiterentwickeln. Umso wichtiger ist es, dass Schulen und Unternehmen Beiträge leisten, um jungen Menschen auf die Beine zu helfen und sie zu stärken. Wertschätzung, gute Beziehungen sowie Mitbestimmung und -gestaltung sind einige Faktoren, die Jugendliche resistenter machen, waren sich die Teilnehmer/-innen an der Tagung einig.

„In der Lehrausbildung ist es immer wieder wichtig, die Potentiale der Jugendlichen hervorzuheben“, sagt Harald Obenaus, Betriebsratsvorsitzender von Schunk Carbon Technolgy GmbH in Bad Goisern, und fügt hinzu: „Eine gute Kommunikation zwischen Betrieb, Lehrling und Schule ist für eine erfolgreiche Lehrausbildung wesentlich.“ Doch auch schon vor der betrieblichen Ausbildung können Jugendliche gestärkt werden. Georg Praxmarer, Direktor der Neuen Mittelschule Traundorf in Gmunden: „Zielorientiertes Denken unterstützt Kinder und Jugendliche bei der Stärkung der Selbstwirksamkeit und Resilienz.“

Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher, dass sich Schule und Betriebe bewusst sind und bewusst werden, dass sie wichtige Stützen für junge Menschen sind. Jugendliche sollten gestärkt und entsprechend wertgeschätzt werden. „Anstatt immer über den Fachkräftemangel zu klagen, wäre es effizienter, Verantwortung zu übernehmen und Mädchen und Burschen ernst zu nehmen, zu respektieren und ihre praktischen Stärken zu fördern. Dann werden sie sich bei der Ausbildung im Betrieb zum Positiven entfalten“, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Beispiele dazu gibt es im Jugendnetzwerk Oberösterreich. Dort engagieren sich Betriebe, die auch offen für schwächere Jugendliche sind. Nähere Informationen zu den Partnern/-innen, Veranstaltungen und Aktivitäten der Jugend-netzwerke der Arbeiterkammer Oberösterreich finden Sie unter www.jugendnetzwerk-ooe.at

Quelle / Fotocredit: Arbeiterkammer OÖ

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