1. OÖ. Ortsbildpreis an Schörfling/Attersee vergeben

1. OÖ. Ortsbildpreis an Schörfling/Attersee vergeben

Schörfling am Attersee - Landessieger beim 1. OÖ. Ortsbildpreis - V.l.: Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner, Vizebürgermeisterin Ing.Gabriele Rathje, Bürgermeister Gerhard Gründl, Ortsplaner DI Christoph Hauser und Mag. Othmar Nagl, Generaldirektor OÖVersicherung

Mehr als 70 ausstellende Gemeinden und Vereine, die Premiere des OÖ. Ortsbildpreises und die Neuaufnahme von 13 Gemeinden in das Dorf- und Stadtentwicklungs-Programm des Landes OÖ – bei der heutigen Ortsbildmesse in Freistadt jagte ein Höhepunkt den nächsten: „Der große Andrang der Besucherinnen und Besucher zeigte vor allem eines: die Ortszentren erleben eine Aufschwung. Wie vielfältig die Möglichkeiten zur Ortskernbelebung sind, das haben nicht nur die Aussteller, sondern auch die Sieger des 1. OÖ. Ortsbildpreises 2021“ bewiesen, betonte Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner zur 29. OÖ. Ortsbildmesse, die heute in Freistadt über die Bühne ging und ganz im Zeichen lebendiger Gemeinden und Ortszentren stand.

Der OÖ. Ortsbildpreis wurde heuer zum ersten Mal vergeben, um bereits umgesetzte, innovative Dorf- und Stadtentwicklungsprojekte mit Vorbildcharakter zu prämieren. Damit soll vor allem auch das ehrenamtliche Engagement rund um die Gestaltung der Ortszentren gewürdigt und vor den Vorhang geholt werden: 

„Ortkernbelebung braucht nicht nur bauliche Maßnahmen. Ortskernbelebung braucht vor allem Menschen, die an eine Idee glauben, Überzeugungsarbeit leisten und Akzeptanz von Projekten schaffen. Dieses großartige Engagement wollen wir auszeichnen und ich darf dem Landessieger und den vier Viertelsiegern zu ihren Projekten herzlich gratulieren“, unterstrich Landesrat Markaus Achleitner im Rahmen der Vergabe des Ortsbildpreises 2021.

Die Sieger des Ortsbildpreises 2021
•    Landessieger: Schörfling am Attersee – Projekt „Ortszentrum NEU – Treffpunkt Marktplatz“: Entsiegelung und Neugestaltung des Ortsplatzes 
•    Viertelsieger Mühlviertel: Leopoldschlag – Projekt „Der Strebergarten“. Errichtung eines Gartens anstelle der abgerissenen alten Volksschule
•    Viertelsieger Innviertel: Viechtenstein – Projekt „Der Mensch im sozialen Raum – Jugendliche mit Beeinträchtigungen betreiben einen Dorfladen“
•    Viertelsieger Traunviertel: Kleinreifling – Projekt „Dorfzentrum Schmiedn“. Errichtung eines Dorf- und Vereinshauses mit Platzgestaltung
•    Viertelsieger Hausruckviertel: Grieskirchen – Projekt „Grieskirchner Netz“. Errichtung einer identitätsstiftenden Installation

„Die oft über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen und historischen Ortskerne mit ihrem einzigartigen Ambiente sind ein wertvolles Erbe, das mit Verantwortung für die nächsten Generationen den geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden muss. Die Ortskerne der oberösterreichischen Gemeinden erfüllen neben sozialen und wirtschaftlichen Funktionen wie Kommunikation und Nahversorgung eine Identitätsfunktion, die in einer globalisierten Welt zunehmend wichtiger wird. Durch die Belebung der Ortszentren werden Oberösterreichs Städte und Gemeinden noch lebens- und liebenswerter“, hob Landesrat Achleitner hervor.

Die Gewinner des Ortsbildpreises erhielten von Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner und Generaldirektor Mag. Othmar Nagl von der OÖ. Versicherung als Kooperationspartner bei diesem Preis jeweils eine von der FH OÖ in Wels gestaltete Skulptur, eine Urkunde sowie einen Geldbetrag (5.000 Euro für den Landessieger und je 2.000 Euro für die Viertelsieger).

Neuaufnahme von 13 Gemeinden in den Verein für Dorf- und Stadtentwicklung
Traditionell wurden bei der Ortsbildmesse auch wieder neue Gemeinden in den Verein für Dorf- und Stadtentwicklung aufgenommen. Heute waren das: Ampflwang, Eggelsberg, Fischlham, Gampern, Geboltskirchen, Gramastetten, Helfenberg, Hofkirchen im Traunkreis, Lembach im Mühlkreis, Manning, Neukirchen bei Lambach, Niederwaldkirchen, Rohrbach-Berg.

Ortsbildmesse im kommenden Jahr in St. Marienkirchen an der Polsenz
Ebenfalls offiziell bekanntgegeben wurde heute auch der Veranstaltungsort der Ortsbildmesse im nächsten Jahr 2022: Sie wird im Bezirk Eferding über die Bühne gehen, konkret in St. Marienkirchen an der Polsenz.


Projektbeschreibungen Ortsbildpreise:
Projekt „Ortszentrum NEU – Treffpunkt Marktplatz“ - Schörfling am Attersee (Landessieger):
Bei der Neugestaltung des Schörflinger Marktplatzes mit zum Teil historischen Gebäuden wurde die Aufenthaltsqualität für die Menschen in den Mittelpunkt gestellt. 
Wo vorher der ruhende Verkehr dominierte, wurden Frei- und Kommunikationsflächen geschaffen sowie Ruhebänke oder andere Sitzmöglichkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder. Der Grünflächenanteil wurde erhöht, Bepflanzungen wurden vorgenommen. Möglich wurde dies unter anderem durch den Abbruch eines baufälligen Gebäudes. Zwei Jahre nach der Fertigstellung erfreut sich der neue Schörflinger Marktplatz großer Beliebtheit.

Projekt „Der Strebergarten“ - Leopoldschlag (Viertelsieger Mühlviertel):
Nach dem Abriss der ehemaligen Volksschule wurde ein Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet, um Idee für die Nachnutzung des freien Platzes zu sammeln. Das Projekt „Strebergarten“ der Leopoldschlägerin Edeltraud Knoll wurde schließlich ausgewählt. Nicht nur der Projektname nimmt Bezug auf den Platz als Ort des Lernens, sondern auch die künstlerische Gestaltung des Platzes hebt die Wichtigkeit des Lernens hervor. Gewidmet ist der Platz dem Leopoldschlager Ehrenbürger Erzbischof Alois Wagner. Realisiert wurde die Neugestaltung durch das Zusammenwirken verschiedener örtlicher Vereine und engagierter Bürgerinnen und Bürger.

Projekt „Der Mensch im sozialen Raum – Jugendliche mit Beeinträchtigungen betreiben einen Dorfladen“ - Viechtenstein (Viertelsieger Innviertel):
Gleich mehrerer Fliegen wurden beim Projekt in Viechtenstein mit einer Klappe geschlagen: die leer stehenden Räume der ehemaligen Postfiliale im Gemeindeamt in zentraler Ortslage wurden einer Nachnutzung zugeführt, ein fehlender Nahversorger wurde ins Zentrum der Gemeinde geholt, gemeinsam mit der Lebenshilfe Münzkirchen wurden Menschen mit Beeinträchtigungen in die Mitte der Gesellschaft geholt und für regionale Direktvermarkter wurde eine Vermarktungsplattform geschaffen, denn das Sortiment besteht ausschließlich aus Produkten regionaler Direktvermarkter.

Projekt „Dorfzentrum Schmiedn“ - Kleinreifling (Viertelsieger Traunviertel):
Schon 2007 wurde der Beschluss gefasst, in Kleinreifling ein multifunktionales Dorfzentrum zu errichten. 2017 wurde mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen, 2018 und 2019 fand die Bauphase statt, ehe 2019 das neue Dorfzentrum „Schmiedn“, in Anlehnung an die Lage an der Eisenstraße, eröffnet werden konnte. Der Bau wurde zu einem großen Teil in Eigenleistung realisiert, heute haben in der Schmiedn viele Vereine ihren Platz gefunden, der Ort ermöglicht gelebte Gemeinschaft und ein bewusstes Feiern des Jahreskreises.

Projekt „Grieskirchner Netz“ - Grieskirchen (Viertelsieger Hausruckviertel):
Das „Grieskirchner Netz“, ein den gesamten Kirchenplatz überspannendes Netz, wurde in seiner Erstauflage für die Landesausstellung 2010 in Grieskirchen entwickelt. Es erfreut sich so großer Beliebtheit, dass es in den folgenden Jahren in den Sommermonaten immer wieder aufgespannt wurde. Der Gesamtzustand des Netzes war nach fünf Jahren allerdings so schlecht, dass eine weitere Nutzung nicht mehr möglich war. Durch den Rückhalt der Bevölkerung und Sponsoren konnte die Herstellung eines neuen, widerstandsfähigeren Netzes ermöglicht werden. Das neue Netz, von einer Künstlerin aus Altmünster handgeknüpft, wurde 2019 erstmals präsentiert und soll das Stadtzentrum in den nächsten 15 Jahren prägen.

Quelle: Land OÖ  //  Fotocredit: Land OÖ/Daniel Kauder

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